Donnerstag, 2. April: Lese- und Schreibübung


Hoi Zusammen!

Es ist wieder Donnerstag, und so dürfen wir, Ana und Sami, euch unterrichten. Wir freuen uns! Und wir vermissen euch sehr.

Heute wollen wir zwei Lesübungen und eine Schreibübung mit euch machen. Bitte schickt uns eure Texte zum korrigieren! Ihr könnt die Texte auf Papier schreiben und ein Foto machen, das funktioniert am Besten.

Aufgabe 1

Lies den Text unten. Markiere alle Konjunktionen.

Was ich als Kind von armen Eltern an einer Reichen-Schule erlebte

Sie sind faul, arbeiten nicht und leben vom Geld, das andere Menschen verdient haben. Spreche ich von Arbeitslosen? Nein, ich meine die Kinder von reichen Eltern.
Als ich Kind war, bin ich mit reichen Kindern zur Schule gegangen. Ich war selber nicht reich, weil meine Eltern zu der Zeit keine Arbeit hatten. Trotz meiner Armut, teilte ich das Klassenzimmer mit Kindern von Ärzten, Unternehmen und Politikern. Und von genau diesen Leuten musste ich mir immer wieder anhören, dass arme Menschen und vor allem Arbeitslose faul wären, obwohl sie selbst immer einfach mit dem Geld von ihren Eltern rechnen konnten und deswegen nichts machen mussten.
Eigentlich habe ich nichts gegen reiche Leute, solange sie Respekt zu ärmeren Menschen haben. Leider habe ich in dieser Schule viele Kinder kennengelernt, die sich über ärmere Leute lustig gemacht haben, obwohl ich oft neben ihnen sass. Sie wussten doch, dass meine Eltern sehr arm waren!
Noch schlimmer ist es, wenn junge Leute, die noch niemals in ihrem Leben gearbeitet haben, sagen, dass arbeitslose Menschen nicht richtig arbeiten wollen. Dazu habe ich immer geantwortet: "Ja, solange du selbst nicht arbeitest und Geld von deinen Eltern bekommst, weisst du nicht, wie schwer es manchmal ist, einen Job zu finden."
Ich erinnere mich an eine Diskussion mit Benedikt, meinen Klassenkameraden. Benedikt trug immer teure Klamotten, er hat ein Auslandsjahr in den USA verbracht, und er fuhr regelmässig in den Skiurlaub. Während er im Sommer seine reichen Verwandten in Frankreich besuchte, musste ich arbeiten, um meinen Eltern zu helfen.
Benedikt war der Meinung, dass Arbeitslose kein Arbeitslosengeld bekommen sollten. Es sagte: "Da sie sowieso einfach zu Hause sitzen, Bier trinken und fern sehen, brauchen Arbeitslose doch keine Unterstützung vom Staat. Sie sollen raus gehen und sofort einen neuen Job suchen!"
Ich war sehr genervt, denn ich wusste von meinen Eltern, wie schwierig ihre Situation war, und wie wichtig das Arbeitslosengeld für sie war, damit ich weiter in die Schule gehen konnte.
Für viele Mädchen in meiner Schule war es normal, teure Kleider und Schminke zu tragen, und dann über meine billigen Klamotten zu lachen. Ich war so traurig, dass ich keine Freunde machen konnte.
Ich erwarte nicht, dass junge Menschen die Welt verstehen. Aber ich wünsche mir, dass sie etwas mehr Verständnis für die schwierige Situation von anderen Menschen haben. Auch ein 18-jähriger sollte wissen, dass er in einer extrem privilegierten Situation lebt. Sobald seine Eltern ihr Geld verlieren, muss er auch sein Leben ändern.
Auch wenn sie lange Zeit arbeitslos waren, haben meine Eltern und ich immer genug zum Leben gehabt. Ich bin dankbar, dass wir finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen haben. Ich wollte einfach nicht schlecht behandelt werden, nur weil wir weniger Geld hatten. Ich habe gelernt, dass reiche Menschen oft sehr dumm sein können.


Aufgabe 2

Unterstreiche in diesem Text alle Nebensätze, die du findest, und schreib die Kommas in den richtigen Platz.

Was kann Reichtum mit Menschen machen?
Diesen Kindern fehlt der Bezug zur Realität. Sie wuchsen nicht nur in einem der reichsten Länder der Welt auf sondern hatten auch noch das Glück in sogar für deutsche Verhältnisse reichen Familien geboren zu werden. Damit gehören sie zu den reichsten 5% der Menschheit. Für diese Kinder muss es so aussehen als ob jeder Person immer alle Möglichkeiten offenstehen würden. Von oben betrachtet sieht das Labyrinth sehr übersichtlich aus. Im Leben dieser Kinder gibt es keine Grenzen weil ihnen ihre Eltern alle Türen öffnen können. In so einer Situation hat man auch die Möglichkeit besonders riskante Dinge zu machen da man durch die Eltern immer finanziell abgesichert ist. Sie können es sich erlauben eine sehr lange Ausbildung zu machen ohne vor Armut Angst haben zu müssen. So scheint es für diese Kinder so dass nur ihr Wille eine lange Ausbildung zu machen ihnen später einen gut bezahlten Job einbringt. So mag es für Kinder von reichen Eltern wirklich so aussehen dass jeder das machen kann, was er will.
So macht es durchaus Sinn, dass sie einen Arbeitslosen als faul betrachten. Er hätte ja die Möglichkeit gehabt einen Job zu lernen der ihm Spass macht.
Sie können sich nicht vorstellen dass der Arbeitslose gar nie die Möglichkeit gehabt hat etwas zu studieren. Er musste schnell sein eigenes Geld verdienen denn seine Familie konnte ihn nicht länger unterstützen. So entschied er sich eine Lehrstelle als Verkäufer zu machen, um schnell sein eigenes Geld zu verdienen. Als Verkäufer verdiente er nicht viel und musste seinen Eltern einen grossen Teil seines Lohns abgeben. Er arbeitet weiter als Verkäufer. Als seine Frau ein Kind bekommt brauchen sie all ihr erspartes Geld für das Kind. Als der Verkäufer 50 wird wird ihm gekündigt. Er ist alt und kostet den Chef seines Landens deshalb mehr Lohn als ein jüngerer Angestellter. Nur ist er 50ig und sucht wieder einen Job. Das ist sehr schwierig. Er ist teurer als ein junger Arbeiter, ausserdem ist er nicht mehr so schnell und sein Knie bereitet ihm Probleme. So findet er keinen neuen Arbeitsplatz und muss Harz-4 beantragen.
Ein reiches Kind kann sich nicht vorstellen dass ein Mensch arbeitslos ist ohne daran Schuld zu haben. Für mich sind es die Eltern welche einen Fehler gemacht haben. Sie hätten ihrem Kind die Realität zeigen müssen. So sollte man sich über die Eltern und nicht über die Kindern aufregen. 

Aufgabe 3

Schreib einen Text zur folgenden Frage: "Was kann Reichtum mit Menschen machen?" Teile deine Meinung! Wir freuen uns auf die Lektüre!


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Lösungen

Aufgabe 1

Was ich als Kind von armen Eltern an einer Reichen-Schule erlebte

Sie sind faul, arbeiten nicht und leben vom Geld, das andere Menschen verdient haben. Spreche ich von Arbeitslosen? Nein, ich meine die Kinder von reichen Eltern.
Als ich Kind war, bin ich mit reichen Kindern zur Schule gegangen. Ich war selber nicht reich, weil meine Eltern zu der Zeit keine Arbeit hatten. Trotz meiner Armut, teilte ich das Klassenzimmer mit Kindern von Ärzten, Unternehmen und Politikern. Und von genau diesen Leuten musste ich mir immer wieder anhören, dass arme Menschen und vor allem Arbeitslose faul wären, obwohl sie selbst immer einfach mit dem Geld von ihren Eltern rechnen konnten und deswegen nichts machen mussten.
Eigentlich habe ich nichts gegen reiche Leute, solange sie Respekt zu ärmeren Menschen haben. Leider habe ich in dieser Schule viele Kinder kennengelernt, die sich über ärmere Leute lustig gemacht haben, obwohl ich oft neben ihnen sass. Sie wussten doch, dass meine Eltern sehr arm waren!
Noch schlimmer ist es, wenn junge Leute, die noch niemals in ihrem Leben gearbeitet haben, sagen, dass arbeitslose Menschen nicht richtig arbeiten wollen. Dazu habe ich immer geantwortet: "Ja, solange du selbst nicht arbeitest und Geld von deinen Eltern bekommst, weisst du nicht, wie schwer es manchmal ist, einen Job zu finden."
Ich erinnere mich an eine Diskussion mit Benedikt, meinen Klassenkameraden. Benedikt trug immer teure Klamotten, er hat ein Auslandsjahr in den USA verbracht, und er fuhr regelmässig in den Skiurlaub. Während er im Sommer seine reichen Verwandten in Frankreich besuchte, musste ich arbeiten, um meinen Eltern zu helfen.
Benedikt war der Meinung, dass Arbeitslose kein Arbeitslosengeld bekommen sollten. Es sagte: "Da sie sowieso einfach zu Hause sitzen, Bier trinken und fern sehen, brauchen Arbeitslose doch keine Unterstützung vom Staat. Sie sollen raus gehen und sofort einen neuen Job suchen!"
Ich war sehr genervt, denn ich wusste von meinen Eltern, wie schwierig ihre Situation war, und wie wichtig das Arbeitslosengeld für sie war, damit ich weiter in die Schule gehen konnte.
Für viele Mädchen in meiner Schule war es normal, teure Kleider und Schminke zu tragen, und dann über meine billigen Klamotten zu lachen. Ich war so traurig, dass ich keine Freunde machen konnte.
Ich erwarte nicht, dass junge Menschen die Welt verstehen. Aber ich wünsche mir, dass sie etwas mehr Verständnis für die schwierige Situation von anderen Menschen haben. Auch ein 18-jähriger sollte wissen, dass er in einer extrem privilegierten Situation lebt. Sobald seine Eltern ihr Geld verlieren, muss er auch sein Leben ändern.
Auch wenn sie lange Zeit arbeitslos waren, haben meine Eltern und ich immer genug zum Leben gehabt. Ich bin dankbar, dass wir finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen haben. Ich wollte einfach nicht schlecht behandelt werden, nur weil wir weniger Geld hatten. Ich habe gelernt, dass reiche Menschen oft sehr dumm sein können.


Aufgabe 2


Was kann Reichtum mit Menschen machen?
Diesen Kindern fehlt der Bezug zur Realität. Sie wuchsen nicht nur in einem der reichsten Länder der Welt auf, sondern hatten auch noch das Glück in, sogar für deutsche Verhältnisse, reichen familien geboren zu werden. Damit gehören sie zu den reichsten 5% der Menschheit. Für diese Kinder muss es wirklich so ausehen, als ob jeder Person immer alle Möglichkeiten offenstehen würden. Von oben betrachtet, sieht das Labyrinth sehr übersichtlich aus. Im Leben dieser Kinder gibt es keine Grenzen, weil ihnen ihre Eltern alle Türen öffnen können. In so einer Situation hat man auch die Möglichkeit, besonders riskante Dinge zu machen, da man durch die Eltern immer finanziell abgesichert ist. Sie können es sich erlauben, eine sehr lange Ausbildung zu machen, ohne vor Armut angst haben zu müssen. So scheint es für diese Kinder so, dass nur ihr Wille eine lange Ausbildung zu machen, ihnen später einen gut bezahlten Job einbringt. So mag es für Kinder von reichen Eltern wirklich so ausehen, dass jeder das machen kann, was er will.
So macht es durchaus Sinn, dass sie einen Arbeitslosen als faul betrachten. Er hätte ja die Möglichkeit gehabt, einen Job zu lernen, der ihm Spass macht.
Sie können sich nicht vorstellen, dass der Arbeitslose gar nie die Möglichkeit gehabt hat, etwas zu studieren. Er musste schnell sein eigenes Geld verdienen, denn seine Familie konnte ihn nicht länger unterstützen. So entschied er sich eine Lehrstelle als Verkäufer zu machen, um schnell sein eigenes Geld zu verdienen. Als Verkäufer verdiente er nicht viel und musste seinen Eltern einen grossen Teil seines Lohns abgeben. Er arbeitet weiter als Verkäufer. Als seine Frau ein Kind bekommt, brauchen sie all ihr Erspahrtes für das Kind. Als der Verkäufer 50 wird, wird ihm gekündigt. Er ist alt und kostet den Chef seines Landens deshalb mehr Lohn als ein jüngerer Angestellter. Nur ist er 50 sucht wieder einen Job. Das ist sehr schwierig. Er ist teurer als ein junger Arbeiter, ausserdem ist er nicht mehr so schnell und sein Knie bereitet ihm Probleme. So findet er keinen neuen Arbeitsplatz und muss Harz-4 benatragen.
Ein reiches Kind kann sich nicht vorstellen, dass ein Mensch arbeitslos ist, ohne daran Schuld zu haben. Für mich sind es die Eltern, welche einen Fehler gemacht haben. Sie hätten ihrem Kind die Realität zeigen müssen. So sollte man sich über die Eltern und nicht über die Kindern aufregen

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